Erfolgreiche Organisationsentwicklung mit einer großen Anzahl von Beteiligten
Ziel ist es, Teams schnell produktiver bzw. wieder arbeitsfähig zu bekommen und dadurch die Leistungsfähigkeit einer Organisation permanent zu gewährleisten.
In Unternehmen, Organisationen, Verbänden oder in anderen Strukturen mit einer großen Anzahl von Beteiligten (nachfolgend Teams genannt) ist es meist nur eine Frage der Zeit, bis Unstimmigkeiten und Konflikte auftreten.
Teamkonflikte können sowohl bei besonderen Vorhaben, wie der Planung eines neuen Projekts oder einem Change Prozess in einem Unternehmen, als auch während „normalen“ Arbeitsphasen entstehen.
In Bereichen, in denen es mehrheitlich um „sachliche“ Themen geht, resultieren viele Konflikte aus Gefühlen wie Neid, Kränkung, Unsicherheit, Scham, Angst, Machtgefühlen oder fehlender Wertschätzung der Beteiligten.
Der Einsatz von Wirtschaftsmediation in der Organisationsentwicklung berücksichtigt diese wichtigen Aspekte und trägt dadurch zur wesentlichen Verbesserung der Arbeitsverhältnisse bei.
Da der Erfolg eines Teams maßgeblich davon abhängt, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert, ist es von entscheidender Bedeutung, die Art der Zusammenarbeit eines Teams zu verstehen und systematisch zu lenken. Dabei ist es sehr wichtig zu erkennen, auf welchen Ebenen Konflikte entstehen und wie ihnen begegnet werden kann.
Was bedeutet Mediation und Organisationsentwicklung, was sind die Unterschiede und wo ergänzen sie sich?
Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe von Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konfliktes anstreben (s. § 1 Mediationsgesetz). Einen Eindruck von Mediation erhalten Sie im Kurzvideo der IHK-Berlin Kurzvideo
Klassische Mediation findet in der Regel mit wenigen Beteiligten statt. Mediatoren strukturieren Konfliktfelder und leiten Beteiligte an, Konfliktsituationen zu erkennen und mit diesen unter Einbeziehung aller gewünschten Aspekte und Beteiligten umzugehen.
Im Unterschied dazu ist Wirtschaftsmediation im Bereich Organisationsentwicklung ein Verfahren, das mit einer großen Anzahl von Beteiligten stattfindet und dabei wesentliche Elemente der Mediation enthält. Konkret geht es bei Organisationsentwicklung um die positive Beeinflussung u.a. der Organisationsstruktur unter Beteiligung der betroffenen Arbeitnehmer. Zielsetzung beider Verfahren ist, die Leistungsfähigkeit einer Organisation zu gewährleisten.
Wie sind Mediation und Organisationsentwicklung strukturiert?
Zu Beginn einer Maßnahme machen sich die Mediatoren ein Bild über die aktuelle Situation der Teams und der Konflikte bzw. Themen. Anschließend wird das weitere Vorgehen und bestimmte Grundprinzipien, welche die Beteiligten während des Mediationsverfahrens bzw. der Organisationsentwicklung beachten sollten, geklärt. Regeln und Teilnehmer an der Maßnahme werden vereinbart.
Wesentlich dabei ist, dass die Beteiligten ihre Ziele und Erwartungen benennen und die Mediatoren daraufhin die Vorgehensweise der Konfliktbearbeitung festgelegen. Diese kann, je nach Art und Umfang der Teams bzw. der Konflikte/Themen, sehr unterschiedlich sein.
Entscheidend ist dabei oft der Grundsatz der Vertraulichkeit. Dabei werden Regelungen festgelegt, in welchem Maße Vertraulichkeit gewährleistet wird und wie dafür gesorgt werden kann, dass die Regelungen eingehalten werden (z.B. Umgang mit Vorgesetzten, Auftraggebern, Konkurrenz, Öffentlichkeit etc.).
Anschließend geht es darum, die Themen möglichst genau herauszuarbeiten und zu beschreiben. In dieser Phase stellen sich viele Fragen, z.B. „Wer ist (wie) betroffen?“, „Wer soll/darf mitreden?“, „Sind Spezialisten hinzuzuziehen?“ etc. Die Beteiligten erhalten in dieser Phase Gelegenheit, ihre Sichtweisen ausführlich darzustellen.
Bei großen Teams ist es dabei oft sinnvoll, die Konflikte/Themen in bestimmten kleineren Gruppierungen (z.B. Arbeitsgruppen, Foren etc.) zu erarbeiten. Die Ergebnisse können dann z.B. durch Stellvertreter oder Sprecher das Team eingebracht werden.
Anschließend werden die Beteiligten unter Leitung der Mediatoren dazu übergehen, die Konflikthintergründe zu beleuchten und die Interessen der unterschiedlichen Beteiligten zu klären. Hier ist es wesentlich für den Erfolg der Maßnahme, dass die Mediatoren die entsprechenden Rahmen anbieten, damit die Beteiligten ihre Bedürfnisse erkennen und äußern können. Die Mediatoren werden sehr viel Wert auf die Vorgehensweisen in dieser Phase der Konfliktbearbeitung legen. Verfahren und Methoden können dabei je nach Art der Teams sehr unterschiedlich ausfallen.
Nach erfolgreichem Abschluss dieser Phase erarbeiten die Beteiligten Lösungsoptionen, um anschließend eine Vereinbarung zu treffen, wie derzeit und künftig mit Konflikten umgegangen wird bzw. werden soll. Auch hier hängt das konkrete Vorgehen von der Art und dem Umfang der Teams ab. Wichtig dabei ist, dass die Lösungsoptionen von den Beteiligten selbst erarbeitet werden.
Die Rolle der Mediatoren bei der Organisationsentwicklungsmaßnahme mit Teams ist, das Verfahren individuell auf das jeweilige Team angepasst zu leiten. Welche professionellen Konfliktmanagementmethoden die Mediatoren einsetzen, ist dabei so individuell wie die jeweiligen Teams. Sie unterscheiden sich u.a. nach Art der Teams, Anzahl der Beteiligten, Konflikteskalation etc.
Diese individuelle Vorgehensweise ist ausschlaggebend dafür, dass die Teams ihre Konflikte analysieren und selbständig Konsenslösungen zum Umgang mit bzw. zur Beilegung der Konflikte erarbeiten können.
Fazit:
Wirtschaftsmediation und Organisationsentwicklung mit Teams:
- Teams können schnell wieder arbeitsfähig bzw. leistungsfähig werden, Mediation und/oder Organisationsentwicklung mit Teams ist zeitnah möglich und zeitlich begrenzt,
- alle Beteiligten werden eingebunden, es gibt keine „Gewinner- bzw. Verlierer“, sondern ein von allen getragener Konsens wird erarbeitet,
- weil der Konsens gemeinsam erarbeitet wird, wird er von allen akzeptiert und ist damit nachhaltig,
- Mediation/Organisationsentwicklung mit Teams ist günstig (im Gegensatz dazu, die Konflikte bestehen zu lassen oder andere Lösungsoptionen wie z.B. den Gerichtsweg in Anspruch zu nehmen),
- Teams finden zu einer Kommunikationsbasis, auf der eine künftige Zusammenarbeit erfolgen kann. Sie lernen, wie sie künftig mit Konflikten/Themen besser umgehen können.
Autoren:
Susanne Ruoff Mediatorin | Rechtsanwältin
Ulrich Schmezer Mediator | Business-Coach
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